Die Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit des Nationalrats (SGK-N) hat in einer hitzigen Sitzung grundlegende Änderungen für die Tariffestsetzung von Laboranalysen im Schweizer Gesundheitssystem beschlossen. Statt eines staatlich festgelegten Amtstarifs soll ein zwischen Tarifpartnern ausgehandelter Vertragstarif eingeführt werden, und der Kontrahierungszwang für Labore soll gelockert werden. H+, die Vereinigung der Schweizer Spitäler, schlägt Alarm und warnt vor katastrophalen Folgen für die Versorgungsqualität.
H+ befürchtet, dass der Wechsel zum Vertragstarif zu Blockaden führen könnte, die die Patientenversorgung gefährden. Die Notwendigkeit, vor jeder Laboruntersuchung die Vertragslage mit Krankenkassen zu überprüfen, könnte Routineuntersuchungen erschweren und zu gefährlichen Verzögerungen sowie Fehlbehandlungen führen. Zudem würde die Bürokratie für das Krankenhauspersonal ins Unermessliche steigen, anstatt abbaut zu werden. H+ fordert den Nationalrat eindringlich auf, den Empfehlungen der SGK-N nicht zu folgen und stattdessen die fortlaufenden Arbeiten des EDI zu unterstützen, die eine sachgerechte Revision der Analysepreise vorsehen.