Die Schweiz steht vor einer finanziellen Krise: Milliardendefizite drohen, während die Ausgaben schneller steigen als die Einnahmen. Der Bundesrat plant drastische Maßnahmen zur Reduktion von mindestens 3,5 Milliarden Franken jährlich, doch viele Gruppen plädieren stattdessen für eine Aussetzung der Schuldenbremse oder Steuererhöhungen. Eine neue Analyse von Avenir Suisse bezeichnet beide Optionen als ungeeignet und fordert grundlegende Reformen zur Lösung der strukturellen Ausgabenproblematik.
Die Analyse zeigt, dass die Ausgaben in den letzten 20 Jahren kontinuierlich gestiegen sind, und zwar real um etwa 2 Prozent pro Jahr. Besonders im Sozialbereich ist das Wachstum signifikant. Während die Reallöhne von 2010 bis 2020 nur um durchschnittlich 8,4 Prozent gestiegen sind, ist die Steuerlast für Privathaushalte um 16,1 Prozent explodiert. Michele Salvi, der Autor der Studie, betont: „Steuererhöhungen sind kaum zu rechtfertigen.“ Stattdessen fordert er eine Anpassung der Ausgaben und nachhaltige Reformen, um das Wachstum der Staatsausgaben zu bremsen.