Regierungsrätin Jacqueline Fehr und Vertreter der katholischen Kirche in Zürich haben sich zu entscheidenden Maßnahmen zur Bekämpfung sexuellen Missbrauchs getroffen. Im Zentrum der Gespräche, die im September stattfanden, stand die Umsetzung der Erkenntnisse und Empfehlungen der im letzten Jahr veröffentlichten Pilotstudie über Missbrauch in der Kirche. Ziel ist eine klare Trennung zwischen Opferberatung und kirchlichen Meldestellen, um eine unabhängige und professionelle Unterstützung für Betroffene sicherzustellen.
Bereits jetzt können sich Opfer an anerkannte Beratungsstellen wenden, während eine neue Zusammenarbeit ab Anfang 2025 in Kraft tritt. Zudem werden einheitliche psychologische Eignungsprüfungen für angehende Priester und Seelsorger entwickelt, um sicherzustellen, dass nur geeignete Personen in den Dienst eintreten. Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, und erste Ergebnisse aus der Umfrage unter katholischen Gemeinden zu personal- und archivrechtlichen Fragen werden Ende des Jahres erwartet.
Die Staatsanwaltschaft Zürich bleibt mit der Diözese Chur im Austausch, um rechtliche Schritte gegen mögliche Missbrauchsfälle zu koordinieren. Dabei wird auch der Kontakt zu anderen Kantonen gesucht, um Missbrauchsfälle umfassend zu bearbeiten. Betroffenen wird zudem ein Informationsblatt mit wichtigen Kontakten und Hilfsangeboten zur Verfügung gestellt.