Im Kanton Zürich haben 2024 insgesamt 6’290 Jugendliche im Alter von 10 bis 17 Jahren mit dem Gesetz in Konflikt gestanden, was einem Rückgang von 5,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Auch die Jugendgewalt zeigt eine Abnahme: 954 Jugendliche wurden angezeigt, das sind 4,2 Prozent weniger als 2023. Der Leitende Oberjugendanwalt Roland Zurkirchen betont jedoch, dass solche Entwicklungen Wellenbewegungen unterliegen und durch gesellschaftliche und geopolitische Ereignisse beeinflusst werden.
Die Jugendanwaltschaften verhängten 2024 insgesamt 5’041 Strafbefehle, wobei der Großteil auf leichte Delikte entfiel. Rund 64 Prozent der Sanktionen waren Verweise, während Freiheitsentzüge lediglich 2 Prozent der Fälle ausmachten. Die Sorgfalt bei der Bearbeitung von Gewaltstraftaten bleibt hoch, doch steigende Radikalisierungsfälle und ein Anstieg der jugendlichen Straftäter im Alter zwischen 10 und 14 Jahren stellen eine wachsende Herausforderung dar. Zurkirchen setzt sich dafür ein, die Jugendstrafrechtspflege weiterzuentwickeln und Schutzmassnahmen gezielt zu fördern.