Vor 30 Jahren, am 14. Februar 1995, schloss die Stadt Zürich die offene Drogenszene am Letten und damit ein Kapitel voller Herausforderungen und Konflikte. Diese Entscheidung, zusammen mit der Einführung des Vier-Säulen-Modells – das Prävention, Therapie, Schadensminderung und Repression umfasst – stellt einen Meilenstein in der Zürcher Drogenpolitik dar. Eine außergewöhnliche Ausstellung in der Photobastei Zürich erinnert nun an diese Zeitgeschichte und beleuchtet die damaligen sozialen Katastrophen, mitunter die Überforderung sämtlicher Beteiligten: von abhängigen Personen bis zu sozialen Institutionen und der Polizei.
Die Ausstellung, die vom 21. Februar bis 9. März 2025 regelmäßig zugänglich ist, ist nicht nur eine Rückschau, sondern auch eine kritische Auseinandersetzung mit den traumatischen Erlebnissen und der Entwicklung der Drogenpolitik in Zürich. Zusätzliche Informationen bieten Videos und Fotografien, die die Zusammenarbeit mit dem Schweizerischen Sozialarchiv reflektieren. Kuratiert von Heinz Nigg und anderen, zielt die Ausstellung darauf ab, vor allem ein jüngeres Publikum anzusprechen, das die offene Drogenszene der 1990er Jahre nur aus Erzählungen oder Filmen kennt.