Im Frühling 2024 startete der «Aufsuchende Dienst Forensic Nurses» am Institut für Rechtsmedizin der Universität Zürich, ein bahnbrechendes Projekt zur Unterstützung von Gewaltopfern in Notaufnahmen. Rund um die Uhr stehen speziell ausgebildete Forensic Nurses bereit, die allen Opfern – unabhängig von Alter und Geschlecht – professionelle Hilfe bieten. Auch ohne Strafanzeige wird hier Spurensicherung gewährleistet, wodurch die Zahl nachträglicher Anzeigen signifikant gestiegen ist: 21 Opfer reichten im ersten Jahr eine Anzeige ein, während in den vorangegangenen 13 Jahren nur eine einzige nachträgliche Anzeige erfolgte.
Der einjährige Bericht über den Dienst zeigt beeindruckende Erfolge: Bei rund 200 Fällen von sexueller und häuslicher Gewalt wurde effektiv gearbeitet, unterstützt durch etwa 170 telefonische Beratungen. Regierungspräsidentin Natalie Rickli lobte das Modell als wegweisend für die Opferbetreuung. Dieses Pilotprojekt wird bis Ende 2026 evaluiert, wobei die Zürcher Regierung plant, die Bekanntheit des Dienstes zu steigern, um sicherzustellen, dass potenzielle Opfer wissen, dass ihnen sowohl rechtliche als auch medizinische Unterstützung zusteht.
