Ein neues Licht auf das geheimnisvolle spätantike Vindonissa wird durch die Publikation „Früher Tod im spätantiken Vindonissa“ geworfen, herausgegeben von der Kantonsarchäologie Aargau. Diese aufschlussreiche Studie beleuchtet ein Gräberfeld aus dem 4. und frühen 5. Jahrhundert n. Chr., entdeckt am Hangfuss des Windischer Sporns, wo 27 Gräber mit 39 Bestattungen freigelegt wurden. Die Publikation wird am 17. Oktober 2024 im Vindonissa Museum in Brugg mit einer Vernissage präsentiert.
Die anthropologische Untersuchung zeigt, dass die Verstorbenen vorwiegend junge Männer waren, die meist unter 30 Jahren starben. Viele litten unter schweren Lebensbedingungen und medizinischen Problemen, darunter Stress und Zahnkrankheiten. Besonders auffällig sind die ungewöhnlichen Bestattungsarten: Einige Männer wurden in Bauchlage beigesetzt, möglicherweise aus Angst vor Wiedergängern oder Seuchen, während andere in untypischen Positionen ruhen. Michael Baumann, Autor der Untersuchung, analysiert die Funde und präsentiert überzeugende Hinweise darauf, dass die Bestatteten vermutlich zwischen 360 und 410 n. Chr. einer Seuche zum Opfer fielen, was einen tragischen Aufschluss über deren Leben gibt.