Die Staatsanwaltschaft Lenzburg-Aarau hat einen 38-jährigen Polen wegen seiner Rolle in einer internationalen Betrügergruppe angeklagt, die in der Schweiz von März 2012 bis Juli 2016 insgesamt 32 sogenannte Enkeltrickbetrügereien durchführte. Die dreisten Täter gaben sich am Telefon als nahe Verwandte der oft älteren Opfer aus, übten psychischen Druck aus und brachten die Hilfsbereiten dazu, hohe Geldsummen oder wertvolle Gegenstände im Glauben zu übergeben, einem Familienmitglied in Not zu helfen.
Der Beschuldigte, der eine führende Rolle innerhalb der Gruppe einnahm, führte selbst Gespräche mit potentiellen Opfern und koordinierte die Übergaben des ergaunerten Geldes und der Wertsachen. Bei diesen kriminellen Machenschaften, die vor allem von Polen geplant wurden, kam es zu einem Gesamtschaden von über 1 Million Schweizer Franken. Nachdem der Beschuldigte in Deutschland wegen ähnlicher Delikte eine lange Haftstrafe abgesessen hatte, wurde er im Mai 2025 an die Schweiz ausgeliefert. Die Staatsanwaltschaft beantragt nun eine Freiheitsstrafe von dreieinhalb Jahren, während die Unschuldsvermutung bis zur endgültigen Entscheidung gilt.