Im Kanton Nidwalden gibt es im Jahr 2024 einen alarmierenden Anstieg der registrierten Straftaten. Die Zahlen stiegen um 33,47 Prozent, was 382 zusätzlichen Delikten entspricht. Besonders betroffen sind die Cyberkriminalität mit einer Zunahme von 64 Prozent und Straftaten gegen die sexuelle Integrität, die um erschreckende 807 Prozent anstiegen. Unter den 1’436 insgesamt gemeldeten Verbrechen sind 320 Tatverdächtige identifiziert worden, wobei 47 Prozent Schweizer und 53 Prozent Ausländer sind.
Die Kantonspolizei hat trotz des hohen Drucks und der Mehrbelastung durch die Sicherstellung der Ukraine Friedenskonferenz die Aufklärungsquote für Delikte nach dem Strafgesetzbuch auf 47,8 Prozent gesteigert, was deutlich über dem nationalen Durchschnitt liegt. Die steigenden Zahlen, besonders bei Delikten wie illegaler Pornografie und Gewaltstraftaten, werfen Fragen auf. Während häusliche Gewalt zurückgegangen ist, bleibt sie ein ernstes Problem, das nicht allein durch die gemeldeten Fälle gemessen werden kann. Der Rückgang der Betäubungsmitteldelikte zeigt zudem, dass die Polizei aufgrund anderer Prioritäten und Ressourcenengpässen weniger Kontrollen durchführen kann.
