Glarus blickt zurück: Aufarbeitung von Zwangsmaßnahmen in der Fürsorge

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Der Kanton Glarus untersucht seine soziale Fürsorgegeschichte, um Zwangsmaßnahmen und Ungerechtigkeiten aufzuarbeiten.

Der Kanton Glarus untersucht seine soziale Fürsorgegeschichte, um Zwangsmaßnahmen und Ungerechtigkeiten aufzuarbeiten.
Der Kanton Glarus untersucht seine soziale Fürsorgegeschichte, um Zwangsmaßnahmen und Ungerechtigkeiten aufzuarbeiten.

Glarus blickt zurück: Aufarbeitung von Zwangsmaßnahmen in der Fürsorge

Der Kanton Glarus nimmt sich eines düsteren Kapitels seiner Sozialgeschichte an! In einer bahnbrechenden Entscheidung bewilligt die Regierung Mittel für die umfassende Aufarbeitung der fürsorgerischen Zwangsmassnahmen und Fremdplatzierungen, die in der Vergangenheit ohne rechtliche Grundlage Minderjährige betroffen haben. Diese Kinder wurden oft in Einrichtungen wie dem Idaheim in Näfels und der Linthkolonie Ziegelbrücke festgehalten und als kostengünstige Arbeitskräfte ausgebeutet.

Eine von der Historikerin Julia Rhyner-Leisinger geleitete Studie soll nun Licht ins Dunkel bringen und die schweren Ungerechtigkeiten sichtbar machen, die viele Betroffene heute noch belasten. Mit einem Budget von 40.000 Franken wird der Untersuchungszeitraum von den 1920er Jahren bis zur Gegenwart abgedeckt, einschließlich der Wurzeln dieser Problematik im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert. Ziel ist es, den Opfern Sichtbarkeit und Anerkennung zu verschaffen und ihre Stimmen in den Aufarbeitungsprozess einzubeziehen. Der Regierungsrat des Kantons Glarus ist entschlossen, den Opfern Gehör zu verschaffen und die gesellschaftliche Auseinandersetzung mit dieser traurigen Geschichte voranzutreiben.